Konjunkturbarometer Großhandel – Entwicklung im dritten Quartal 2025

Konjunkturbarometer Großhandel. Die Umsätze im Großhandel bleiben unbeständig. Nach einem schwachen August legten sie im September 2025 deutlich zu: nominal um 5,1 Prozent, real um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im August waren die Umsätze nach aktualisierten Daten noch um etwa 3 Prozent gesunken. Auf das gesamte dritte Quartal 2025 bezogen ergibt sich ein nominales Umsatzplus von 1,3 Prozent, real lag der Zuwachs bei 1,1 Prozent.
Diese Berg- und Talfahrt lässt allenfalls eine Bodenbildung auf niedrigem Niveau erkennen – von einer dynamischen Entwicklung, die nötig wäre, um die vielfältigen Herausforderungen zu bewältigen, kann nicht die Rede sein. Der geringe Unterschied zwischen nominaler und realer Entwicklung spiegelt dabei den nur moderaten Anstieg der Großhandelspreise wider.
Unterschiedliche Entwicklung in den Großhandelssegmenten
Die Umsatzentwicklung in den einzelnen Segmenten verläuft weiterhin auseinander. Der Produktionsverbindungshandel trug im September wieder zur positiven Entwicklung bei. Der Großhandel mit Maschinen und Ausrüstungen verzeichnete ein nominales Plus von 5,8 Prozent und real von 4,0 Prozent. Auch der Großhandel mit Geräten der Informations- und Kommunikationstechnik konnte real um 4,0 Prozent zulegen, nominal jedoch nur um 0,5 Prozent. Insgesamt verzeichnete der Produktionsverbindungshandel im September einen nominalen Zuwachs von 3,9 Prozent und real von 4,0 Prozent. Nach einem schwachen Juli und August schloss das dritte Quartal mit einem realen Plus von 1,3 Prozent ab, nominal blieb der Wert jedoch mit -0,1 Prozent noch leicht unter dem Vorjahr.
Noch stärker schwankten die Umsätze im Konsumgütergroßhandel. Nach dem Rückgang im August lagen sie im September nominal um 6,4 Prozent und real um 4,3 Prozent über dem Vorjahr. Besonders der Großhandel mit Lebensmitteln und Getränken konnte deutlich zulegen: +6,4 Prozent nominal und +4,3 Prozent real. Auch Ge- und Verbrauchsgüter waren stärker gefragt und lagen nominal um 6,9 Prozent, real um 6,4 Prozent höher. Insgesamt schloss der Konsumgütergroßhandel das dritte Quartal mit einem nominalen Plus von 3,1 Prozent und real 0,8 Prozent ab.
Stagnation am Standort Deutschland
Der Standort Deutschland steht unter erheblichem Druck. Die Wirtschaftsleistung stagnierte im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal und konnte im Vergleich zum Vorjahresquartal nur um 0,3 Prozent zulegen. Seit der Corona-Pandemie befindet sich die deutsche Wirtschaft in einer Seitwärtsbewegung, wie die Grafik des Monats zeigt. Es zeichnet sich ab, dass die Wirtschaft 2025 im dritten Jahr in Folge nicht wächst.
Zwar scheinen die Investitionen leicht anzuziehen, allerdings fällt der Export schwach aus. Zudem bremst der Preisanstieg für Lebensmittel und Dienstleistungen in Kombination mit sinkender Einkommenserwartung den Konsum und somit die Konjunktur. Sowohl die Kapazitätsauslastung in vielen Industriezweigen als auch das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen liegen unter den Möglichkeiten. Das Produktionspotenzial ist unterausgelastet und kann so keinen wachstumsfördernden Impuls liefern.
Fachkräftemangel, langwierige Genehmigungsverfahren und eine hohe Regulierungsdichte belasten die Entwicklung zusätzlich. Aus Sicht des BGA muss die Bundesregierung die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen deutlich entschlacken und so private Investitionen erleichtern, um die Standortbedingungen nachhaltig zu verbessern.
(Text: Pressestelle Handelsverband Südwest/ks; Foto: AdobeStock_405258473)







