Weihnachtsgeschäft 2025: Handel in Rheinland-Pfalz und Saarland rechnet mit stabilem Niveau

Einzelhandel. Der stationäre Einzelhandel in Rheinland-Pfalz und im Saarland blickt mit gemischten Gefühlen auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft. Während der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels für ganz Deutschland ein Umsatzplus von 1,5 Prozent gegenüber 2024 erwartet, rechnen die Händler in beiden Bundesländern vor allem mit Stabilität auf Vorjahresniveau – bei weiterhin hohem Kostendruck und zurückhaltender Konsumlaune.
Rheinland-Pfalz: Milliardenumsätze – aber verhaltene Erwartungen
Für Rheinland-Pfalz wird in den Monaten November und Dezember ein Einzelhandelsumsatz von rund 5,9 Milliarden Euro erwartet. Bei den Weihnachtsgeschenken setzen viele Verbraucher weiterhin auf Gutscheine, kleine Aufmerksamkeiten und saisonale Bekleidung.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Adventszeit für den Handel ist groß: Rund 58 Prozent der befragten Handelsunternehmen erzielen im Weihnachtsgeschäft zwischen 16 und 20 Prozent ihres Jahresumsatzes. Als umsatzstärkste Phase gilt für 56 Prozent der Betriebe die Woche vor dem vierten Advent.
Trotz dieser Bedeutung fällt die Stimmung in der Branche eher zurückhaltend aus. 72 Prozent der Händler rechnen mit einer spürbaren Kaufzurückhaltung der Kundschaft. Fast 95 Prozent erwarten zudem, dass Verbraucher noch stärker auf Preise achten werden. Dennoch zeigen sich einzelne Betriebe optimistisch: 27 Prozent gehen davon aus, dass die Umsätze über dem Vorjahresniveau liegen könnten.
Saarland: Ähnliche Lage, vorsichtiger Optimismus
Auch im Saarland rechnet der Handel mit einem Weihnachtsgeschäft auf vergleichbarem Niveau zum Vorjahr. Für die Region wird in der wichtigen Jahresendphase ein Umsatzvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro erwartet.
Das Kaufverhalten ähnelt dem in Rheinland-Pfalz: Besonders gefragt sind Gutscheine, kleine Geschenkideen und saisonale Modeartikel. Etwa 50 Prozent der saarländischen Händler erzielen im Weihnachtsgeschäft zwischen 16 und 20 Prozent ihres Jahresumsatzes. Die Woche vor dem vierten Advent gilt für rund 40 Prozent der Befragten als wichtigste Umsatzwoche.
Die Einschätzung der Händler fällt auch hier verhalten aus: 60 Prozent rechnen mit zurückhaltenden Verbrauchern, 70 Prozent erwarten eine weiter steigende Preisorientierung. Dennoch rechnen 20 Prozent der Betriebe mit besseren Umsätzen als im vergangenen Jahr.
Verbraucher freuen sich auf Weihnachten – trotz Zurückhaltung
Ein Lichtblick für beide Regionen ist die Stimmung auf Verbraucherseite. Eine vom HDE beauftragte und vom Handelsblatt Research Institut durchgeführte Verbraucherumfrage zeigt: 73 Prozent der Menschen freuen sich auf Weihnachten. Das deutet darauf hin, dass die emotionale Bedeutung des Festes ungebrochen ist – auch wenn die Ausgaben stärker abgewogen werden.
Gratwanderung für den Handel
Das Weihnachtsgeschäft 2025 wird für viele Händler kein Selbstläufer. Hohe Kosten, anhaltende Unsicherheiten und ein preisbewussteres Kaufverhalten prägen die Erwartungen. Dennoch bleibt die Adventszeit die wichtigste Phase des Jahres für den Einzelhandel. In Rheinland-Pfalz und im Saarland setzt der Handel darauf, mit passenden Angeboten, attraktiven Sortimenten und persönlicher Beratung auch unter schwierigen Bedingungen Kaufimpulse zu setzen.
(Text: Handelsverband Südwest/hv/ms; Foto: AdobeStock_470401506)







