Schwierige Rahmenbedingungen für den deutschen Möbelhandel im Jahr 2024

Möbelhandel. Für den Möbelhandel war 2024 alles andere als leicht. Das letzte Jahr war ein schwieriges und herausforderndes Jahr, das geprägt war von einer Vielzahl an Insolvenzen, Umsatzrückgängen und dem Durchschlag der Wohnungsbaukrise, welche der Branche wohl auch in den kommenden Jahren zu schaffen machen wird.
Laut aktuellen Hochrechnungen des Instituts für Handelsforschung Köln (IFH) wird der Umsatz im Wohnmöbelmarkt im Jahr 2024 voraussichtlich um 6-8% niedriger ausfallen als im Vorjahr.
Marktentwicklung und Konsumverhalten
Aufgrund der Inflation und weiteren Faktoren stiegen die Preise für Möbel. Diese Entwicklung traf wiederum auf Verbraucher, welche im Jahr 2024 äußert preissensibel agierten. So haben viele Konsumenten ihre Ausgaben im Jahr 2024 reduziert und vor allem große Anschaffungen wie Küchen und Möbel hintenangestellt.
Zudem lag, eine gewisse Marktsättigung vor, da in der Corona-Zeit viele Menschen bereits in die Einrichtung ihrer eigenen vier Wände investiert hatten. Dazu gesellte sich eine Konsumverschiebung in Richtung Urlaub und Reisen, als Nachholeffekt aus dieser Zeit.
Wohnungsbau und Möbelhandel
Im Jahr 2024 ging der Wohnungsbau in Deutschland deutlich zurück. Die Zahl der Baugenehmigungen sank stark: Von Januar bis September 2024 wurden insgesamt 157.200 Wohnungen genehmigt. Das entspricht einem Minus von 19,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Vertriebsstruktur
Die Nachfrage nach Möbeln fiel über das Jahr hinweg schwankend aus. Insbesondere der stationäre Handel spürte weiterhin die Auswirkungen veränderter Konsumgewohnheiten. Viele Verbraucher setzten verstärkt auf Online-Käufe und hybride Einkaufserlebnisse. Nachhaltigkeit und Qualität blieben zentrale Themen, wobei besonders ressourcenschonende Materialien und langlebige Produkte stark nachgefragt wurden.
Innovation und Designtrends
Im Designbereich standen 2024 multifunktionale Möbel im Fokus. Gerade im urbanen Raum war die Nachfrage nach platzsparenden und anpassungsfähigen Lösungen besonders hoch. Außerdem spielten smarte Möbel mit integrierter Technologie eine immer wichtigere Rolle. Viele Hersteller investieren in digitale Features, um Komfort und Funktionalität zu verbessern.
Ausblick 2025
Der Möbelhandel steht weiterhin vor Herausforderungen, blickt allerdings zuversichtlich in die Zukunft. Ein anhaltender Trend zu nachhaltigen Produkten, innovative Fertigungstechniken und die Digitalisierung im Handel bieten große Chancen für weiteres Wachstum.
Entscheidend wird sein, wie flexibel sich Unternehmen an die veränderten Marktbedingungen anpassen können.
Wie es in Zukunft aussehen wird, hängt auch stark mit folgender Frage zusammen: Wird die neue Bundesregierung das Thema Wohnungsbau angehen und wenn ja, in welchem Umfang? Großen Einfluss wurde dies auf den Bedarf und die Nachfrage nach Möbel und Küchen haben.
Der BVDM erwartet, dass sich in der zweiten Jahreshälfte die Marktsituation wieder etwas verbessert und hofft, dass das neue Messeformat interior design days der koelnmesse für einen frischen Impuls innerhalb der Branche sorgt und die Konsumlaune positiv beeinflussen kann.
(Text: BVDM Handelsverband Küchen und Möbel/hv/mh; Foto: BVDM Handelsverband Küchen und Möbel/AdobeStock_479731229)