Arbeitsmarkt im Dezember 2023: Zahl der Arbeitslosen steigt
Die Arbeitslosigkeit ist im Dezember 2023 deutlich gestiegen.
Ende des Jahres zählte die Bundesagentur für Arbeit wieder mehr Menschen ohne Job.
Im Dezember 2023 ist die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Montabaur leicht gestiegen. Ende des Jahres 2023 wurden 6. 481 Menschen ohne Job gezählt. Das sind 209 Personen mehr als im November.
Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,6 Prozent. Damit ist sie 0,1 Prozentpunkte höher als im Vormonat und 0,5 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. Im Dezember 2022 gab es 946 Erwerbslose weniger als aktuell.
In den zwei Landkreisen sieht es nicht besser aus:
Im Westerwaldkreis sind aktuell 3.971 Menschen ohne Beschäftigung gemeldet. Das sind 159 mehr als im November und 646 mehr als Ende 2022. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,4 Prozent. Im Vormonat waren es 3,3 Prozent, im Vorjahr 2,9 Prozent.
Im Rhein-Lahn-Kreis ist mit 2.510 Arbeitslosen ein Anstieg um 50 Personen gegenüber dem November zu verzeichnen, verglichen mit dem Dezember 2022 gibt es 300 Erwerbslose mehr. Die Quote ist im Laufe des vergangenen Monats von 3,7 auf 3,8 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr waren es 3,4 Prozent.
Die Bilanz der Agentur für Arbeit Montabaur für das Vorjahr fällt im Großen und Ganzen gemischt aus.
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur waren im letzten Jahr durchschnittlich 6.238 Menschen ohne Job gemeldet. Das sind 831 Personen (15,4 Prozent) mehr als im Vorjahr 2022. Die Arbeitslosenquote stieg damit von glatten 3 Prozent auf 3,5 Prozent.
„Am Arbeitsmarkt mussten wir im Jahresverlauf eine Trendwende hin zur steigenden Erwerbslosigkeit verzeichnen“, sagte Elmar Wagner, Chef der Arbeitsagentur Montabaur. „Inzwischen hat die Arbeitslosigkeit im Jahresmittel fast wieder das Level der Corona-Krise von 2020 erreicht.“
Von der Abwärtsspirale bleibt niemand verschont, betroffen von der Zunahme sind alle Personengruppen.
Konsequenterweise erhöht sich hier auch die Langzeitarbeitslosigkeit, die 11,3 Prozent über dem Vorjahr liegt. Durchschnittlich 1.446 Männer und Frauen waren 2023 über ein Jahr ohne Beschäftigung, das sind 146 Personen mehr als 2022.
Eine weitere schlechte Nachricht: Die Chancen, wieder einen neuen Job zu finden, haben sich verschlechtert.
Zum einen hängt dies mit der Zurückhaltung der Betriebe zusammen. Diese halten sich derzeit bei der Einstellung von neuem Personal zurück.
Im Jahresvergleich ist die Nachfrage um fast ein Viertel eingebrochen:
2022 wurden der Agentur für Arbeit insgesamt 6.598 Stellen gemeldet. 2023 waren es nur noch 5.095.
Der weitere Faktor, der hier mitspielt, ist der, dass Arbeitslose oft nicht die Qualifikation besitzen, die für eine Tätigkeit erforderlich ist.
Dabei bleibt, trotz der Wirtschaftsschwäche, der Fachkräftebedarf das große Thema am Arbeitsmarkt. Fach- und Nachwuchskräfte werden weiterhin dringend gesucht.
Kommen wir nun zu etwas Positiverem: Trotz der schlechten Konjunktur entwickelt sich die Beschäftigung im Agenturbezirk Montabaur weiterhin positiv.
Mit 105.874 Menschen (Stichtag 30. Juni 2023) haben mehr als je zuvor einen sozialversicherungspflichtigen Job.
Die Erwartungen für das neue Jahr sind aber dennoch verhalten. Die Unsicherheit hält weiterhin an.
Elmar Wagner: „Die Flaute der deutschen Wirtschaft hält an. Davon bleibt auch der regionale Arbeitsmarkt nicht verschont. Zunächst dürfte der Winter nicht einfach werden, wenngleich viele Betriebe aus bekannten Gründen ihre eingearbeiteten Mitarbeiter behalten wollen.
Aufs Jahr gesehen stellen wir uns auf einen Anstieg der Erwerbslosigkeit ein. Nach der Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung dürfte er aber moderat ausfallen, während die Beschäftigung sogar noch leicht wächst. Wir sollten also weiterhin zuversichtlich in die Zukunft blicken.“
Quelle:
Bundesagentur für Arbeit (BA)
Regensburger Straße 104
90478 Nürnberg
3.01.24