Schwacher Herbstaufschwung am Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Montabaur
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur ist die Erwerbslosigkeit im September deutlich höher als im Vorjahr.
Nachdem es in den Sommermonaten Juli und August zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit gekommen ist, ist sie während der vergangenen Wochen nun leicht gesunken.
Ende September werden im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur (Westerwald- und Rhein-Lahn-Kreis) 6.298 Menschen ohne Job gezählt. Das sind 257 Personen weniger als vor einem Monat, aber 616 mehr als vor einem Jahr.
Die Arbeitslosenquote ist während der vergangenen Wochen um 0,1 Prozentpunkte zurückgegangen. Mit aktuell 3,5 Prozent liegt sie 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
„Der September hat wie gewohnt Entspannung am Arbeitsmarkt gebracht“, sagte Elmar Wagner, Chef der Arbeitsagentur Montabaur. „Die Abnahme geht auf das Konto der jungen Generation. Das ist keine Überraschung: Viele, die sich im Sommer nach absolvierter Ausbildung arbeitslos meldeten, haben inzwischen eine neue Anstellung und neue Perspektiven gefunden. Vom üblichen Herbstaufschwung kann aber keine Rede sein.“
Die Arbeitslosigkeit nehme zwar ab, jedoch nicht so sehr wie es in einem September üblich ist. Im langjährigen Vergleich sei, so die Arbeitsagentur, die aktuell einsetzende Herbstbelebung die schwächste und die Arbeitslosenzahl, von der Spitze in der Pandemie abgesehen, die höchste in einem September seit 2015.
Der regionale Arbeitsmarkt hat der Konjunkturflaute lange die Stirn geboten. Nun verpasst die schwache Konjunktur der Herbstbelebung aber einen Dämpfer.
Aktuell ist die Arbeitslosigkeit 10,8 Prozent höher als vor einem Jahr. Dieser Abstand hat seit April abgenommen, nimmt aber seit Juli wieder zu.
Da die Arbeitgeber immer zögerlicher bei der Einstellung von neuen Mitarbeiter werden, wird es für Arbeitsuchende immer schwieriger eine neue Beschäftigung zu finden.
Im September meldeten die Betriebe nur 344 Jobangebote. Das sind 104 weniger als im August und 126 weniger als im September 2022.
Seit Januar kamen 3.937 Stellen herein, wir haben hier also gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahrs einen Rückgang von 1.384 Stellen.
In allen Vergleichen, Jahressumme, Vormonat und Vorjahresmonat, haben wir her ein Minus von etwa 25 Prozent.
Kommen wir nun aber zu etwas Positiverem:
Die Beschäftigung bewegt sich auf einem sehr hohes Niveau auf und hat sogar noch einmal zugenommen.
Am Stichtag 31. März 2023 gab es im Agenturbezirk Montabaur 105.826 Menschen in sozialversicherungspflichtiger Arbeit. Das ist ein Anstieg um 367 Personen beziehungsweise 0,3 Prozent gegenüber dem März 2022.
Der größte Zuwachs ist in der Altersgruppe 55+ zu verzeichnen.
Im Westerwaldkreis haben derzeit 3.833 Menschen keinen Job. Das sind 205 weniger als im August, aber 329 mehr als im September 2022. Die Quote ist in den vergangenen Wochen von 3,5 auf 3,3 Prozent gesunken. Im Vorjahr lag sie bei 3,1 Prozent.
Im Rhein-Lahn Kreis sind aktuell 2.465 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 52 Personen weniger als vor einem Monat und 287 mehr als vor einem Jahr.
Die Quote ist im Monatsverlauf von 3,8 auf 3,7 Prozent zurückgegangen. Im September vergangenen Jahres wurden 3,3 Prozent errechnet.
Quelle:
Bundesagentur für Arbeit
Regensburger Str. 104
90478 Nürnberg
29.09.23