Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Montabaur steigt durch „Sommerspitze“
Der Bezirk Montabaur weist im Juli einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit auf.
Der Monat Juli hat nicht nur hohe Temperaturen mit sich gebracht, sondern auch zu einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt:
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur (Westerwald- und Rhein Lahn-Kreis) sind derzeit 6.094 Männer und Frauen ohne Job gemeldet. Das sind 170 Personen mehr als vor einem Monat und 202 Personen mehr als vor einem Jahr. Das ist jeweils ein Anstieg von 0,1 Prozent.
Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,4 Prozent.
„Diese kleine Spitze im Sommer war zu erwarten“, sagt Elmar Wagner, Chef der Arbeitsagentur Montabaur. „Sie lässt sich größtenteils bei den unter 25Jährigen verorten. Allein in dieser Gruppe gibt es gegenüber dem Juni 116 Arbeitslose mehr.“
Der Grund, der dafür verantwortlich ist, hat mit dem Beginn der Ferienzeit zu tun. Viele junge Menschen beenden zu diesem Zeitpunkt ihre Ausbildung. Wer dann nicht vom Betreib übernommen wird oder woanders hingehen möchte, ist jetzt auf der Suche.
Aktuell meldeten sich 173 Absolventen nach einer Ausbildung arbeitslos, weitere 37 nach Schule oder Studium.
Wagner zeigte sich zuversichtlich. Er ist sicher, dass diese frisch qualifizierten Fachkräfte nicht lange auf der Suche sein müssen, sondern schnell neue Arbeitgeber finden werden:
„Unsere Unternehmen brauchen sie bereits jetzt dringend. Durch den Renteneintritt der Babyboomer verschärft sich dieser Fachkräftebedarf in den nächsten Jahren weiter.“
Der deutschen Wirtschaft geht es schlecht. Sie gerät immer stärker in eine Krise.
Inflation, hohe Energiekosten, gestiegene Zinsen, der Rückgang der Kaufkraft – all dies sind Faktoren, die zu der jüngsten Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) führten. Diese geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt 2023 um 0,3 Prozent schrumpfen wird.
Erfreulicherweise zeigte sich der deutsche Arbeitsmarkt im Juli trotz der konjunkturellen Schwäche stabil.
„Anders als früher koppelt sich der Arbeitsmarkt jedoch bislang von der Rezession ab und bleibt erfreulich stabil“, beobachtete Elmar Wagner. „Allerdings spiegelt der anhaltend schwache Stellenzugang die Unsicherheit der Betriebe. Bewährte Arbeitskräfte werden nach Möglichkeit gehalten, aber bei der Bindung von neuem Personal ist man vorsichtig.“
Seit Jahresbeginn haben die Unternehmen 3.145 Stellen gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Minus von 1.098, der Rückgang entspricht einem Viertel. Auch der Stellenbestand ist zurückgegangen. Zurzeit können 3.416 Jobs vermittelt werden, 744 weniger als vor einem Jahr.
Wirft man einen Blick auf die beiden Landkreise des Agenturbezirks Montabaur kann Folgendes festgehalten werden:
Im Westerwaldkreis werden 3.754 Arbeitslose gezählt, das sind 103 mehr als im Juni und 188 mehr als im Juli vergangenen Jahres.
Die Quote liegt aktuell bei 3,3 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte über dem Vormonat und 0,2 Prozentpunkte über dem Vorjahresmonat.
Im Rhein-Lahn-Kreis sind 2.340 Personen arbeitslos gemeldet. 67 mehr als vor einem Monat und 14 mehr als vor einem Jahr. Wie bei den Nachbarn ist die Quote in den vergangenen Wochen um 0,1 Prozenpunkte gestiegen, mit aktuellen 3,5 Prozent aber 0,1 Prozentpunkte unter dem Niveau des Julis 2022.
Der Ausbildungsmarkt im Agenturbezirk entspannt sich weiter. Auch dies typisch für die Jahreszeit, wie der Agenturchef darlegte: „Viele junge Leute haben ihre Lehrstelle gefunden oder sich anderweitig entschieden, zum Beispiel für den Besuch einer weiterführenden Schule oder ein Studium .“
Innerhalb eines Monats ist die Zahl der versorgten Bewerber von 1.065 auf 1.315 gestiegen. Die Zahl, der noch Suchenden ist von 755 auf 576 zurückgegangen.
Insgesamt haben sich seit Oktober 1.894 Bewerber gemeldet. Die Angebotsseite weist 2.141 Lehrstellen auf.
Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe ist hoch. Der Wunsch ist groß fehlende Arbeitsplätzte auffüllen zu können.
Es gibt immer noch genügend Jugendliche, die den passenden Platz noch nicht gefunden haben. Sie haben immer noch Chancen, im jetzt beginnenden Ausbildungsjahr ins Berufsleben zu starten.
Aktuell sind im Agenturbezirk Montabaur noch 987 freie Ausbildungsstellen zu besetzen.
Alle, die derzeit auf der Suche nach einer Ausbildung sind und noch nicht wissen wie ihre Zukunft aussehen wird, können sich unter der folgenden kostenlosen Servicenummer: 0800 4 5555 00 beraten lassen.
Quelle:
Bundesagentur für Arbeit
Regensburger Str. 104
90478 Nürnberg
01.08.23
