HDE passt Jahresumsatzprognose für den Einzelhandel an

Veröffentlicht am: 16. Juli 2023|Kategorien: Fakten|

Der Handelsverband Deutschland (HDE) passt aufgrund der weiterhin hohen Inflation seine Umsatzprognose für den Einzelhandel an. 

Vor dem Hintergrund der anhaltend hohen Inflation korrigierte der Verband seine Jahresumsatzprognose.
Die neue Prognose geht im Vorjahresvergleich von einem nominalen Plus von drei Prozent für das laufende Jahr 2023 aus. Das entspricht einem realen Minus von vier Prozent.

Vor der Preisbereinigung prognostizierte der HDE ein nominales Plus von zwei Prozent und ein reales Minus von drei Prozent.
„Deutlich höhere Kosten für Energie und Wareneinkauf sowie ein schwacher privater Konsum haben den Einzelhandel im ersten Halbjahr unter Druck gesetzt. Die Rahmenbedingungen bleiben insgesamt schwierig. Über die gesamte Branche hinweg ist das kein schöner Zwischenstand. Insbesondere die nach wie vor hohe Inflation sorgt dafür, dass die Branche nicht richtig ins Laufen kommt“, äußerte HDE-Präsident Alexander von Preen vor diesem Hintergrund.

Die herausfordernde Lage spiegele sich zudem auch in den Ergebnissen einer aktuellen HDE-Umfrage unter rund 900 Handelsunternehmen wider.
Nach deren Angaben rechnen insgesamt 35 Prozent der Händler für das zweite Halbjahr mit Umsatzrückgängen. Für das Gesamtjahr gehe nur jeder dritte Händler verglichen mit dem Vorjahr von steigenden Erlösen aus.
Besonders stark leiden die Handelsunternehmen unter den hohen Energiepreisen.
Der HDE-Präsident warnte daher vor einseitigen Maßnahmen der Bundesregierung: „Angesichts der hohen Energiekosten, die auch die Handelsunternehmen stemmen müssen, darf es nicht nur zu Erleichterungen für die energieintensive Industrie kommen. Ein Industriestrompreis ist ein Irrweg, es muss einen im internationalen Vergleich akzeptablen Marktpreis für alle Unternehmen in Deutschland geben.“ 
Darüber hinaus betonte der HDE-Präsident die hohe Bedeutung der Städtebauförderung für den Handelsstandort Innenstadt. Diese dürfe in keinem Fall im anstehenden Bundeshaushalt gekürzt werden.

Die Inflation macht den Verbraucher stark zu schaffen. Die Sorge vor finanziellen Engpässen führt zu einer immer stärker zunehmenden Änderung des Einkaufsverhalten.
Nach aktuellen Daten des HDE-Konsummonitors Preise hat ein Viertel Angst, nicht mehr mit dem Geld auszukommen.
„Die Konsumenten beobachten die Preisveränderungen und passen ihr Einkaufsverhalten an. Oft kaufen sie weniger, in vielen Fällen weichen sie auf günstigere Produkte aus“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
Nach Angaben des HDE-Konsummonitors Preise haben insgesamt 45 Prozent der Bevölkerung angegeben, sich aufgrund der hohen Lebensmittelausgaben in irgendeiner Weise einzuschränken.
Genth betonte, dass der Einzelhandel kein Interesse an drastisch steigenden Preisen hat: „Der Handel lebt vom privaten Konsum. Dieser leidet massiv unter hohen Verbraucherpreisen und sinkenden Realeinkommen.“
Laut HDE-Konsummonitor Preise sehen knapp 60 Prozent der Kunden denn auch die Hersteller als größte Profiteure der Preissteigerungen.

Weitere Informationen und Zahlen finden Sie hier.

 

Quelle:

Handelsverband Deutschland (HDE)
Am Weidendamm 1A
10117 Berlin

 

10.07.23

Nach oben