HDE-Konsummonitor Nachhaltigkeit 2023: Second Hand Markt wird immer gefragter
Nachhaltigkeit nimmt in der heutigen Zeit eine immer wichtigere Rolle ein. Das zeigt sich auch in den aktuellen Ergebnissen des neuen HDE-Konsummonitors Nachhaltigkeit.
Das Handelsforschungsinstitut IFH Köln befragte für den HDE-Konsummonitor Nachhaltigkeit 1.500 Verbraucher in Deutschland. Ergänzt wurden diese Daten durch eine von Sellpy und Appinio durchgeführte Umfrage unter weiteren 1.000 Konsumenten.
Ergebnis: Nachhaltigkeit wird für viele Verbraucher immer wichtiger und beeinflusst mittlerweile bei 58 Prozent der Menschen die Konsumentscheidungen.
39 Prozent kaufen bewusst nachhaltig ein.
„Schon seit Jahren steht das Segment nachhaltiger Neuwaren im Handel im Fokus. Gerade in Zeiten hoher Inflation wird für viele aber auch der Kauf und die Nutzung gebrauchter, reparierter oder geliehener Waren immer interessanter“, erklärte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
Der Hauptgrund der Entwicklung hin zu gebrauchten Waren sind finanzielle Faktoren, der Umweltschutz und der Wunsch nach einem individuellen, nachhaltigen Lebensstil.
Mit der wachsenden Nachfrage, nimmt auch die wirtschaftliche Bedeutung entsprechender Angebote deutlich zu. Besonders wachstumsstark ist das Marktsegment Second Hand.
51 Prozent der Konsumenten kaufen Second Hand, 60 Prozent haben bereits in 2022 mehr Second Hand als früher gekauft und 49 Prozent planen für das laufende Jahr 2023 Mehrkäufe bei Gebrauchtwaren.
Vor diesem Hintergrund fällt die HDE-Prognose für den Second-Hand-Markt in diesem Jahr sehr positiv aus. Der Handelsverband rechnet für diesen Bereich für 2023 mit einem Wachstum um acht Prozent auf rund 15 Milliarden Euro. Das sind gut zwei Prozent des gesamten Umsatzvolumens im Einzelhandel. Angetrieben wird das Marktsegment durch die Onlineangebote. Aber auch der überwiegend stationäre Branchenfachhandel hat hier eine aktive Rolle.
Kunden greifen bei Second Hand vorwiegend bei Fashion und Accessoires (65%), Spielwaren (48%) oder Elektronikprodukten (37%) zu.
Neben gebrauchten Waren nehmen auch Reparaturangebote eine immer größere Rolle ein. Verbraucher geben hierfür im Jahr 3,7 Milliarden Euro aus. Spezialisten aus dem Handwerksbereich, sowie der Fachhandel sind dabei die beliebtesten Anlaufstellen für Reparaturen.
„Dem Einzelhandel kommt an der Schnittstelle zwischen Herstellern und Endverbraucher eine besondere Rolle zu. Durch seine Sortimentsgestaltung und Transparenz über die Lieferkette stellt sich der Einzelhandel den Kundenwünschen nach ökologischem, verantwortlichem und bezahlbarem Konsum und sorgt für die flächendeckende Verfügbarkeit der entsprechenden Waren“, so Genth.
Weitere Informationen zur Umfrage finden Sie hier.
Quelle:
Handelsverband Deutschland (HDE)
Am Weidendamm 1A
10117 Berlin
12.05.23
