Umsatzsteuerstatistik 2021: Weniger Textil-, Schuh- und Lederwarenhändler
Corona ist jetzt schon eine Weile her. Die Auswirkungen des Virus sind allerdings bis heute noch deutlich zu sehen. So auch in der aktuell veröffentlichten Umsatzsteuerstatistik des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2021.
Die Corona-Pandemie hat die Unternehmen hart getroffen.
Der lange Lockdown im Frühjahr, die strengen Zugangsbeschränkungen im Weihnachtsgeschäft drängten den Handel an ihre Limits und führten schlussendlich zu wachsendem Ladensterben.
Dies zeigen auch die Ergebnisse der Umfrage:
Die Zahl der Unternehmen im „stationären Facheinzelhandel mit vorwiegend Bekleidung“ im Jahr 2021 schrumpfte gegenüber dem Vorjahr um 922 bzw. 6,8 Prozent auf 12.674 Unternehmen.
Vergleicht man die Umsatzzahlen aus den beiden Jahren stößt man auf eine weitere unerfreuliche Entwicklung: Bezüglich des Umsatzes der Modeläden lässt sich nämlich nur eine leichte Veränderung festhalten. Der stieg ganz leicht um 0,2 Prozent beziehungsweise 40 Mio. Euro auf 25,9 Mrd. Euro an. Damit konnten die Unternehmen die enormen Verluste des Vorjahres von mehr als sechs Milliarden Euro netto oder anders ausgedrückt von 19, 4 Prozent kaum kompensieren.
Wirft man einem Blick auf die Schuhbranche erkennt man eine ähnliche Entwicklung.
Bei den stationären Schuhspezialisten gab es 2021 einen minimalen Umsatzzuwachs von 0,1 Prozent auf knapp 5,3 Mrd. Euro. Auch hier konnten die vergangenen Umsatzeinbußen aus dem Jahr 2020, hier in Höhe von 21, 4 Prozent, nicht ausgeglichen werden. Diese liegen auch weiterhin auf den nur noch 2.946 Unternehmen. Die Rede ist hier von nur noch 2.946 Unternehmen, da die Anzahl der Unternehmen sich gegenüber 2020 um ganze 6,4 Prozent verringert hat.
Neben all diesen unerfreulichen Entwicklungen gibt es aber auch eine erfreuliche Nachricht:
Die nur noch 964 Lederwarengeschäfte konnten den in 2020 verlorenen Umsatz dank eines Zuwachses von 9,5 Prozent in 2021 auf fast 1,1 Mrd. Euro nahezu ausgleichen. Der Hauptgrund für diese Entwicklung dürften die hohen Zuwächse bei den internationalen Luxusketten sein. Erwähnenswert ist allerdings, da auch hier die zwei Wörter nur noch 964 Lederwarengeschäfte auftauchen, dass auch hier eine Verringerung der Unternehmensanzahl stattgefunden hat. In diesem Fall handelt es sich im Vergleich mit 2020 um ein Minus von 7, 2 Prozent.
Kommt man nun wieder zurück zu den negativen Veränderungen, so lässt sich festhalten, dass der „Einzelhandel mit vorwiegend Textilien“, der vor allem Betten, Handarbeits- und Meterwarengeschäfte umfasst, in 2021 5,4 Prozent an Umsatz verloren hatte und somit in 2021 auf einen Netto-Umsatz von 4,5 Mrd. Euro kam. Gegenüber 2019 beträgt das Minus dabei 14,3 Prozent.
Die Branche zählte im Jahr 2021 8.358 Unternehmen, in Hinblick auf das Jahr 2020 kam es zu einem Minus von 5,2 Prozent.
Auch im Gardinen- und Teppicheinzelhandel waren die Umsätze mit einem Minus von 10,8 Prozent rückläufig. Gegenüber 2019 war der Umsatzverlust mit minus 4,9 Prozent aber moderat. Die Zahl der Unternehmen verringerte in 2021 um 3,7 Prozent auf 3.225.
Der Netto-Umsatz des gesamten Einzelhandels (stationär und online, ohne Kfz) ist im Jahr 2021 um 4,9 Prozent auf 728,3 Mrd. Euro gestiegen. Die Zahl der Unternehmen nahm um 2,9 Prozent zu.
Wird man nun einen Blick auf die überdurchschnittlich positive Entwicklung des Versand- und Internethandels (inkl. Lebensmittel) ist ein gewaltiger Unterschied zu erkennen.
Dieser konnte 2021 beim Umsatz um 17,5 Prozent auf 90,5 Mrd. Euro zulegen, gegenüber 2019 sogar um 42,6 Prozent. Hier stieg die Zahl der Unternehmen verglichen mit 2020 um 45,8 Prozent, beziehungsweise im Vergleich zu 2019 um 58,2 Prozent, auf insgesamt 46.781.
Quelle:
BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren e.V.
Weinsbergstraße 190
50825 Köln
04.04.23