Medien Triennale Südwest 2025: Media × AI × Society

Medien Triennale Südwest 2025. Am 12. November 2025 versammelten sich rund 100 Experten aus Medien, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft im Innovation Center der Universität des Saarlandes. Im Mittelpunkt der Medien Triennale Südwest standen die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf Medienpraxis, gesellschaftliche Verantwortung und demokratische Meinungsbildung. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Landesmedienanstalt Saarland (LMS), der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK).
Masterclasses und Keynotes
Bereits am Vormittag gaben praxisnahe Masterclasses Einblicke in aktuelle Herausforderungen:
- Philipp Dewald (Detesia) und Robert Hecklau (funk): Strategien zur Erkennung und Einordnung von Deepfakes.
- Maria Dimartino (jur§vita): Rechtssicherer Einsatz von KI-Tools im journalistischen Alltag.
In seiner Keynote „Societal Computing: Daten, Medien und Demokratie“ zeigte Prof. Dr. Ingmar Weber (Universität des Saarlandes), wie Nutzungsdaten sozialer Medien helfen können, Phänomene wie Social-Media-Sucht zu verstehen. Zudem stellte er das Konzept „Slow AI“ vor, das KI in der politischen Bildung einsetzen soll, um Toleranz und kritisches Denken zu fördern.
Summit und Themenblöcke
Im Summit „Interfaces of Influence – Maschine × Mensch × Medien“ analysierte Prof. Dr. Christoph Sorge (Universität des Saarlandes) das Phänomen Deepfake. Dr. Sophie Kerstan (Universität Freiburg) beleuchtete das Zusammenspiel von Mensch und KI unter den Gesichtspunkten Kontrolle und Vertrauen.
Der zweite Themenblock „Society in Code – Prüflabore und gesellschaftliche Verant-wortung“ widmete sich Transparenz und Erklärbarkeit von KI:
- Dr. Matthieu Deru: Explainable-AI-Ansätze zur Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen.
- Dr. Stefan Schaffer (DFKI): Projekt PABeLA – ein „KI-TÜV“ zur systematischen Auswertung von KI-Antworten.
Europäische Perspektiven
Unter dem Titel „Data × Minds × Market – Immer diese Daten!“ stellte Dr. Christian Müller (DFKI) die Initiative „CERN 4 AI“ vor, die gemeinsame europäische KI-Infrastrukturen schaffen will. Anschließend diskutierten Dr. Dirk Petrat, Dr. Matthias Försterling (VAUNET) und Dr. Christian Müller über digitale Souveränität und die Wettbewerbsfähigkeit des Medienstandorts Deutschland. Ein „Datenraum Medien“ könnte kleineren Häusern ermöglichen, Lizenz- und Verwertungsmodelle für ihre Inhalte festzulegen und so Journalismus zu refinanzieren.
Marktplatz der Ideen
Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Medieninstitutionen präsentierten aktuelle Projekte und Ansätze zum Einsatz von KI, darunter das DFKI, das Institut für Europäisches Medienrecht (EMR), die htw saar, das Interdisciplinary Institute for Societal Computing (I2SC), die LFK, die LMS sowie die Medienanstalten mit der EU-Initiative klicksafe.
Ausblick
Die nächste Medien Triennale Südwest findet am 25. September 2026 in der Kammgarn Kaiserslautern statt.
Weitere Informationen und Fotos zur Veranstaltung sind auf der Website der LMS abrufbar.
(Text: Medienanstalt Rheinland-Pfalz/hv/ms; Foto: Medienanstalt Rheinland-Pfalz)








