Einzelhandel bleibt wichtigster Anziehungspunkt der Innenstädte

Veröffentlicht am: 13. August 2025|Kategorien: Fakten, Top News|

Studie. Trotz wachsender Konkurrenz aus dem Onlinehandel, zunehmender Leerstände und teils hitziger Debatten rund um Mobilitätskonzepte ist der stationäre Einzelhandel nach wie vor das Herz vieler Innenstädte. Das zeigt die aktuelle Studie „Handelsstandort – Innenstadt 2025“, die im Auftrag des Handelsverbands Bayern und der Günther Rid Stiftung von CIMA Beratung + Management durchgeführt wurde. Die Ergebnisse verdeutlichen: Einkaufen ist für einen Großteil der Menschen der Hauptgrund, in die Stadt zu kommen – und damit entscheidend für die Attraktivität und Wirtschaftskraft städtischer Zentren.

Einkaufen als Hauptmotiv für den Innenstadtbesuch

Rund drei Viertel der Befragten (74,8 Prozent) gaben an, die Innenstadt vor allem zum Einkaufen aufzusuchen. Damit liegt dieser Anlass deutlich vor Gastronomie (66,3 Prozent), Stadtbummel oder Treffen mit Freunden (53,7 Prozent) sowie Arzt- und Gesundheitsbesuchen (52,4 Prozent). Für die Günther Rid Stiftung steht fest: Der Einzelhandel ist der „Taktgeber“, um den sich Gastronomie, Dienstleistungen und öffentliche Räume sinnvoll gruppieren. Ohne ihn fehle Innenstädten die Lebendigkeit.

Erreichbarkeit wirkt sich auf Umsatz aus

Die Studie zeigt außerdem, dass die Wahl des Verkehrsmittels einen deutlichen Einfluss auf das Konsumverhalten hat.  Besucher, die mit dem Auto anreisen, geben pro Innenstadtbesuch im Schnitt 167 Euro aus – zehn bis 30 Euro mehr als andere Gruppen. Im Einzelhandel selbst lassen sie durchschnittlich 86,50 Euro und damit mehr als zu Fuß Gehende (79,40 Euro), Radfahrende (71,30 Euro) oder ÖPNV-Nutzende (65,10 Euro).

Qualität des Angebots beeinflusst Aufenthaltsdauer

In der Bewertung einzelner Angebotsbereiche erhielten Gastronomie (Note 2,30), Dienstleistungen (2,44), Gesundheitsangebote (2,60) und Shopping (2,65) die besten Noten. Freizeit- und Kulturangebote spielten zwar als Ergänzung eine Rolle, sind jedoch selten der Hauptgrund für den Besuch. Die Studienergebnisse legen nahe, die Angebotsstruktur gezielt an den wichtigsten Besuchsanlässen – Einkaufen, Gastronomie und Dienstleistungen – auszurichten.

Strategien für zukunftsfähige Innenstädte

Für Kommunen, Stadtentwickler und Händler liefert die Untersuchung konkrete Hinweise: Der stationäre Handel sollte als zentraler Frequenzbringer gestärkt werden – durch attraktive Verkaufsflächen, eine gute Erreichbarkeit und eine ansprechende Stadtgestaltung. Nur wenn Innenstädte sowohl wirtschaftlich stark als auch gesellschaftlich relevant bleiben, können sie auch künftig ihre Rolle als lebendige Zentren erfüllen.

Interessierte finden hier die gesamte Studie.

(Text: HI-HEUTE.DE/hv/ms; Foto: AdobeStock_422488727)

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